Donnerstag, 26. März 2015

Wiener Blut... Blutspenden: Ein Experiment

Vor zwei Tagen war ich das erste Mal in meinem Leben Blutspenden. Ich habe ab jetzt vor, einmal jährlich in der Off-Saison zu gehen.

Das erste Mal Blutspenden habe ich erfolgreich hinter mich gebracht. Nach Durchlesen der Formalitäten und Messen des Blutdrucks/Pulses kommt man zu einer Schwester, die die Blutgruppe und einen Blutparameter ermittelt. Sie trägt mein Blut auf zwei verschieden gefärbte Felder auf. Im Testfeld für Gruppe A verklumpt das Blut - ich habe also Gruppe A.

Es folgt ein Gespräch mit einem Arzt, der mich über die Nebenwirkungen des Spendens aufklärt. In sehr, sehr seltenen Fällen kann es durch Bakterien, die man auf der Haut hat, zu Infektionen kommen (von der Nadel kann man keine bekommen, da diese steril ist). Sollte schlecht gestochen worden sein, kann es in seltenen Fällen außerdem zu Hämatombildung kommen.

Ich darf nun im Blutspendezimmer auf einem Bett Platz nehmen. Zur Sicherheit trinke ich etwas Zuckerhältiges (Apfelsaft). Ich muss daran denken, dass ich die Beine beim Spenden nicht überschlagen darf. Die Vene in meinem rechten Arm wird für die Spende ausgesucht. Beim Setzen der Nadel schaue ich absichtlich nicht hin. Es sticht kurz, dann passt alles. Ich sehe mein schönes Blut in den 500 mL-Beutel rinnen. Um die Spende zu unterstützen, mache ich regelmäßig eine Faust und öffne diese - nicht zu schnell, damit die Vene Zeit hat, sich zu füllen. Zunächst rinnt es gut, später will das Blut nicht so recht rinnen. Das kann passieren, wenn die Nadel an der Vene anstößt, zB. Nach etwas Adjustieren normalisiert sich der Fluss zumindest so weit, dass am Ende 400 mL zusammenkommen. Ab diesem Volumen können Blutspenden genutzt werden. Sie werden aliquot auf ein Plasma- und ein Blutpräparat aufgeteilt. Als Spender bekomme ich außerdem meine Blutwerte zugesendet.

Nach der Spende bleibe ich sicherheitshalber noch etwas liegen und nehme ein Stück Traubenzucker zu mir. Vorsichtig richte ich zunächst nur meinen Oberkörper auf, bevor ich von der Liege ganz aufstehe. 

Im Spendercafé setze ich mich anschließend eine Zeitlang hin und genieße Frankfurter. Obwohl ich nicht allzu hungrig bin, ist es eine gute Idee, etwas zu essen. Ich freue mich auch sehr über die Mannerschnitten, das Fläschchen Yakult und ein Päckchen Soletti-"Kornspitz".

Nach etwa zehn Minuten stehe ich vorsichtig auf. Sicherheitshalber solle man langsam gehen und notfalls sich hinsetzen und die Beine hochlagern. Ich befolge diese Ratschläge. Kein Sport 12 Stunden nach der Spende.

Unmittelbar nach der Spende fühle ich mich im Kopf leicht blutleer bzw. ein leichtes "Pochen", aber ansonsten geht es mir gut. Möglicherweise bin ich etwas schwächer beieinander als normal. Reguläres Triathlontraining würde ich mir unmittelbar nach dem Blutspenden nicht zutrauen.

Man soll vor und nach der Spende viel trinken und ausreichend essen.

Bisher sind die Effekte auf das Training weniger stark als befürchtet. Ich hatte befürchtet, dass ich in den folgenden Tagen sehr müde sein würde, aber es hält sich vorerst in Grenzen. Kräuterblut-Saft aus der Apotheke hilft durch Eisenzufuhr.

Langfristige Effekte muss ich erst beobachten, aber ich glaube, dass ich das Blutspenden allgemein recht gut wegstecke. Beim Training fällt mir derzeit nur auf, dass der Puls bereits bei geringeren Belastungen schneller in die Höhe schießt, was vermutlich auf das geringere Blutgesamtvolumen zurückzuführen ist. Ich nehme an, dass sich das mit der Zeit wieder normalisieren wird.

Da ich Triathlon hauptsächlich zum Spaß betreibe, habe ich für mich beschlossen, dass ich ohne weiteres jedes Jahr einmal in der Offsaison Blutspenden gehen werde.

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