Mittwoch, 1. Oktober 2014

Slalom laufen für Fortgeschrittene: Vienna Night Run 2014

ca. 4,9 km (offiziell "5" km)
23:50,9
ca. 4:52 min/km
Neue persönliche Bestzeit

Eine Bestzeit auf einer ungenau vermessenen Strecke hat immer einen bitteren Beigeschmack. Dennoch lasse ich sie hier als Bestzeit stehen, weil sie dank meines Paces auch auf 5 km eine Bestzeit gewesen wäre.

Damit bin ich gleich bei den Problemen der Veranstaltung. Es gibt gerade eine spannende Diskussion auf Wilhelm Lilges FB-Seite darüber, die alles gut zusammenfasst. Einige Punkte daraus:

- "Bei den Menschenmengen kann man nur Slalom laufen." Es waren leider schon zu viele Teilnehmer am Start, beschwerdefrei laufen war nicht möglich. Nächstes Jahr werde ich deshalb vielleicht nicht mehr teilnehmen.

- Die Strecke wurde zu kurz bemessen! Für alle ehrgeizigen Läufer eine Frechheit. Angebliches Zitat eines Veranstalters: "das ist mir wurscht, die Läufer freuen sich und kommen nächstes Jahr wieder." Ähm... NEIN. Ich fühle mich verarscht. Ich will wissen, was ich auf 5 km laufe und nicht auf 4,8 und ein paar zerquetschten. ODER man steht ehrlich dazu, dass die Strecke kürzer ist, und gibt das auch so an. Aber was hier gemacht wird, ist Betrug vom Veranstalter bzw. Selbstbetrug. Für mich ist Ehrlichkeit bei erbrachten sportlichen Leistungen sehr wichtig. Mir persönlich stößt diese Vorgehensweise sauer auf und wenn da nicht nachgebessert wird, werde ich die Veranstaltung nächstes Jahr vermutlich boykottieren. Warum kann nicht auch ein "Spaßlauf" korrekt vermessen sein?

- Der Vienna Indoor Marathon wird vom selben Veranstalter durchgeführt und hatte schon ähnliche Probleme...

- Am besten finde ich die Genies, die sich für Startblock A anmelden und dann über 30 Minuten für den Lauf brauchen. Immer wieder spannend.^^ Bitte, liebe Leute, die das betrifft: Nehmt euch an der Nase!!! Bitte meldet euch für einen EUREM Tempo entsprechenden Startblock an!! Alle, die Slalom um euch laufen müssen, werden es euch danken! Es liegt auch in eurem eigenen Interesse, die Gefahr zu minimieren, von schnelleren Läufern über den Haufen gerannt zu werden. Danke!!!

- Wilhelm: "Es gibt halt Laufveranstaltungen, da steht der Event-Charakter und nicht der Wettkampf im Vordergrund. Davon gibt es immer mehr. Ist auch die Zielgruppe eine andere. 90% der TN wird wohl die Streckenlänge und Zeitmessung ziemlich egal gewesen sein. Die meisten, die hier zum Thema posten, sind für so eine Veranstaltung eigentlich "überqualifiziert". Der Veranstalter weiß natürlich genau, wie lange die Strecke wirklich war (oder hätte das leicht erfragen können, wobei nur AIMS-Vermessung und nicht irgendeine GPS-Schätzung zählt) und das hätte man eben irgendwo hinschreiben können, dann wäre den leistungsorientierten Läufern auch gedient gewesen."
... Dann stellt sich für mich aber die Frage, wozu man überhaupt die Zeit misst. Beim Colour Run ist von vornherein klar, dass es ein Spaßevent ist und deshalb wird auch keine Zeit genommen. Die Veranstalter würden sich Geld sparen, die Anmeldung wäre billiger und den Unmut der ambitionierten Läufer könnte man auch vermeiden.

- Wilhelm: "'Korrekt' im Sinne von rekord-/bestenlistenreif sind eben nur AIMS-vermessene Strecken. Die Lizenz zum Vermessen hat in Österreich nur (noch immer, nehme ich an), Rainer Soos aus Kärnten. Aufpassen allerdings, dass "AIMS-Vermessung" nicht immer bedeutet, dass alles passt. Rainer hat selbst bemängelt, dass es immer wieder vorkommt, dass er Strecken vermisst und dann bei der Veranstaltung feststellt, dass dann tw. abseits der protokollierten Strecke gelaufen wird (z.B. anders aufgestellte Wendemarken, etc.)."

Das Rennen

Das Rennen war bis auf die vorhin erwähnten Schwierigkeiten super. Vor dem Rennen habe ich mir die Startnummer von Michael abgeholt, der netterweise für Alex Kokesch mit Startersackerlverteilung eingesprungen ist. Vor dem Rennen hat Bibi von uns dreien (für Nina^^) ein Selfie geschossen.

Gut gelaunt vor dem Start

Da Michael eine Pace-Uhr hat und "locker" knapp unter 25 min laufen wollte, habe ich mich ihm spontan angeschlossen. Die ersten 3 km waren wir super unterwegs und voll im Plan. Danach wurde es für mich etwas zach. Michi gab mir den Tipp, "Asphalt einfach wegschieben und langen Schritt halten." Das hat ziemlich gut funktioniert! Da ich mich immer drauf konzentrieren musste, Michi nicht aus den Augen zu verlieren, hatte ich einen Pacemaker und Ablenkung von der Anstrengung. Kurz vor dem Ziel hat Michael nochmal Gas gegeben, aber da war mir schon eher schlecht, ich konnte nicht mehr mit und bin ein paar Sekunden nach ihm ins Ziel gekommen.

Im Ziel war mir kurz ziemlich schlecht, aber danach ging es wieder. Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis. 15 sek mehr wären vielleicht drin gewesen. Unter 24 min ist das Qualifikationslimit fürs Jagdkommando. Das  Limit ist für mich in Reichweite :-)

Nach dem Rennen wurden wir mit Getränken versorgt, holten uns unsere Startersackerl mit unserer Garderobe wieder und verabschiedeten uns.

Ich gratuliere herzlich allen unseren Finishern vom Verein - Bibi, Valentina, Robert (den Michi und ich überholt haben, hihi), Schurli, Philipp, Martino und wen ich sonst aller noch vergessen haben könnte. Alex Kokesch war diesmal leider nicht mit von der Partie. Birgit war heuer leider krank.

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