Mittwoch, 21. Mai 2014

Vienna City Duathlon | Ein Post für Philipp | Neuer Trainer

Vienna City Duathlon


Der Vienna City Duathlon markierte den Auftakt meiner ersten Wettkampfsaison. Ursprünglich hätte es ein Triathlon werden sollen, doch da die Donau zum Zeitpunkt des Wettkampfes Josef-Köberl-Temperaturen hatte ;-), wurde das Schwimmen abgesagt. Kurz vorher testeten Kader-Athleten aus der Südstadt das Wasser, stiegen nach 400m unterkühlt aus dem Wasser und begaben sich schnellstens zur nächsten Sauna. Es ist natürlich schade, dass das Schwimmen ins Wasser gefallen ist ;-), aber die Sicherheit steht immer an erster Stelle.

Vor dem Rennen

So wurde es Zeit für meinen ersten Duathlon! Im Vorfeld war ich mir unsicher, ob ich starten sollte. Nach Rücksprache mit Lennart habe ich mich entschieden, zu starten. Das war eine gute Entscheidung!

Organisatorisch hat alles gut geklappt. Etwas unpraktisch war, dass ich am Renntag nicht mit Rennrad ins Startnummernzelt durfte. Mit etwas Bauchweh habe ich das Rad kurz anderen Athleten anvertraut, es ist zum Glück nicht abhanden gekommen. Der Zugang sollte mit Rennrad ermöglicht werden - alle Athleten, die alleine antreten, haben hier ein Problem!

Die Temperaturen waren angenehm frisch. Am Renntag selber regnete es gar nicht mehr, aber die Tage davor hatte es sehr viel geregnet. Vor dem Rennen war ich ziemlich nervös. Ich habe Tiffy kennengelernt, mit der ich mich laufend aufgewärmt habe. Danach war mir im Wettkampf-Einteiler zumindest so warm, dass es aushaltbar war. Wir haben den Organisator sicherheitshalber nochmals nach der Anzahl der zu absolvierenden Runden gefragt. Nachdem das geklärt worden war, begaben wir uns an den Start und wünschten einander viel Glück.

Das Rennen

Während des Rennens selbst war ich sehr "gechillt" unterwegs. Von den Kraftwerk-Konzerten am Vortag hatte ich die fröhliche Kometenmelodie 2 im Ohr, die so etwas wie der Soundtrack zu meinem Rennen wurde.

Der 2,5 k Lauf wurde in Wellenstarts organisiert. Nach einigen Starts waren alle Damen an der Reihe. Wie immer bin ich von weiter hinten losgelaufen und dadurch gut weggekommen. Die Laufstrecke war idiotensicher markiert.

Glücklich beim Laufen mit Pulsuhr und dem weißen "Wechselzone-Band"

Nach dem kurzen Läufchen war ich bald wieder in der Wechselzone, wo ich mir meine Position zum Glück gut eingeprägt hatte. Die limettengrüne Wechselbox half bei der Orientierung zusätzlich. Das Wechseln funktionierte schon etwas routinierter als bei meinen ersten Wettkämpfen, die Abläufe werden immer automatisierter. Helm auf, Jacke auf, Rad rausnehmen, zum Ausgang laufen.

...so einigermaßen.

Meine Pedale sind schlicht und ergreifend furchtbar. Das Hineinschlupfen mit den Laufschuhen ist keine besonders gute Lösung und ist mir im Wettkampffieber auch nicht gelungen. Durchs Sich-mit-Reinschlupfen-Spielen verliert man mehr Zeit, als es bringen würde.

Die Radstrecke war ziemlich kurz, sodass vier Runden gefahren werden mussten. Von der Strecke war ich nicht besonders begeistert, allerdings musste sie anscheinend so gelegt werden, da eine andere Streckenführung aufgrund Hochwassers nicht möglich war. Von der Wechselzone fährt man über ein paar kleine Erhebungen hinunter in die erste Runde. Unterwegs ist die Strecke nicht so ohne. Teils gibt es sehr schöne Abschnitte, aber immer wieder fährt man z. B. über Steinfliesen. In einigen Streckenabschnitten gibt es Schlaglöcher, und durch den Regen gab es ziemlich viele Pfützen, durch die man teilweise durch musste.
Gleich in Runde 1 zischten René Bauer und Alex Huber an mir vorbei, der mich mit einem motivierenden "auf geht's, Gwen!" anfeuerte! Später sah ich auch Schurli beim Aufwärmen für die Halbdistanz auf der Laufstrecke. Karl war leider nicht anfeuern gekommen und Daniel habe ich auch nicht gesehen.

Es waren sehr viele Leute auf der Strecke. Unter diesen Bedingungen habe ich mich nicht voll fahren getraut. Ich hätte vielleicht mehr herausholen können, war aber genug mit den Anforderungen der Strecke beschäftigt. Weiters war es neu für mich, in einem Feld zu fahren, da ich bis jetzt dafür ja immer zu langsam gewesen war ;-) In einer Runde ist mir das Herz stehen geblieben, als ich fast einen Stern gerissen hätte. 

Vor dem Wettkampf war gesagt worden, dass man Handzeichen geben sollte, wenn man einer Pfütze ausweiche. Eine Dame vor mir gibt sehr kurzfristig ein Handzeichen, dass sie nach links fährt, während ich direkt hinter ihr flott unterwegs bin. Ich erschrecke und bremse sofort stark. In diesem Moment schlingert mein Rad sehr heftig von einer Seite auf die andere. Ich erschrecke und denke, gleich haut's mich hin. Gottseidank konnte ich das Rad halten und bin weiter gefahren. Da habe ich sicher mindestens einen Schutzengel gehabt. 

Nach diesem Szenario war ich jedenfalls etwas abgeschreckt davon, mehr Gas zu geben. Ich muss eindeutig mehr Zeit mit meinem Rad verbringen! Ich traute mich erst in Runde 4, etwas zu trinken: ein paar Schluck Powergel mit Leitungswasser verdünnt. Die Koordination am Rad muss ich eindeutig üben, üben, üben! 
Eine weitere Herausforderung stellte die Zeitnehmungsmatte am Ende der Radstrecke dar, die so stark gewellt war, dass ich fix damit rechnete, dass es mich aufblatteln könnte, was zum Glück aber nicht eintrat.

Ich versuchte, nicht Windschatten zu fahren, was bei so vielen Leuten auf der Strecke aber fast ein Ding der Unmöglichkeit war. Von Abständen von 10 Metern zwischen jedem Radfahrer war keine Rede. Ich habe versucht, eine Radlänge einzuhalten. Die Richter sind immer wieder vorbeigefahren, und da nichts beanstandet wurde, nahm ich an, dass es passen würde. Später habe ich erfahren, dass auf der Strecke kaum kontrolliert wird. Es wäre aber auch ziemlich schwer gewesen. Ich habe ein gewisses Tempo, mit dem ich nicht schnell genug bin, um die Athletin vor mir zu überholen. Gleichzeitig will ich aber nicht so langsam sein, wie ich sein müsste, um hinter ihr weitere neun Meter abzufallen. Man wurde auf der Strecke regelmäßig überholt und überholte auch selber. Wenn alle Athleten die Windschattenregeln laut Lehrbuch eingehalten hätten, wäre der Bewerb vermutlich mit großer Verspätung zu Ende gegangen, da es einfach ein Platzproblem gab!
Weiters stellt sich mir die Frage, ob man überhaupt von Windschattenfahren sprechen kann, wenn so gut wie kein Wind geht?
Einmal hatte ich Angst, deshalb disqualifiziert zu werden - aber die netten Streckenposten haben mich einfach nur angefeuert. :)

Nach Runde 4 bog ich statt rechts links ab und betrat wieder die Wechselzone.



Schnell lief ich hinein und wiederholte das Prozedere von vorhin in umgekehrter Reihenfolge. Ein netter Streckenposten erinnerte mich daran, dass ich die Startnummer wieder nach vorne drehen musste. Obwohl ich nicht so flott unterwegs war, war mein Puls bedingt durchs vorhergehende Radfahren ziemlich hoch. Ich wäre gern schneller gelaufen, war aber irgendwie mehr relaxed und auf Sicherheit bedacht unterwegs. Nach der ersten Runde feuerte mich Alex Huber nochmals an, worüber ich mich riesig gefreut habe. Den rechten Fuß habe ich in einer Wasserpfütze abgekühlt.^^ In der zweiten Hälfte der zweiten Laufrunde dachte ich daran, dass ich das Tempo jetzt nochmals steigern könnte, aber so wirklich habe ich das erst umgesetzt, als das Ziel schon in Sichtweite war.

Auf den letzten Metern hat der sympathische Moderator des Bewerbs jeden Finisher persönlich abgeklatscht. Ich beende meinen ersten Duathlon mit einer neuen persönlichen Bestzeit ;-) in

1:33:30
2,5 k / 22 k / 5 k
13:23 / 1:29 / 47:57 / 1:26 / 29:13
Rg. 214 - Kl.-Rg. 13 


 Im Ziel hat mir ein Mann gratuliert und gemeint "stark!" (ich war mir nicht ganz sicher, ob er das ernst meinte, aber anscheinend schon) und eine Frau hat sich bei mir bedankt, weil ich ihr beim Radeln anscheinend irgendwie geholfen habe. :)

 ...und wieder was für die Altmetallwarenhandlung...
Ich gratuliere René und Alex zu ihren Topresultaten sowie Tiffy zum tollen 5. Platz!

Nach dem Rennen

Nach dem Rennen haben Tiffy und ich die Siegerehrung abgewartet. Wir haben Schurli getroffen, der sich ein lustiges Abziehtattoo ("Race for better sex!") auf den Unterarm kleben ließ, und ihn angefeuert.


Dabei haben wir ein Foto von unseren Rennrädern gemacht und sind draufgekommen, dass wir sogar aufeinanderfolgende Startnummern hatten!

Lennart hat einen neuen Freund gefunden

Nicht vorenthalten möchte ich dem geneigten Leser die clevere McGyver-Modifizierung meines Wechselzonenkorbes, die mein Papa vorgenommen hat. Um den Korb besser tragen zu können, hat er einfach einen Tragegurt drangeklipst!

Die Herausforderung des Tages war aber die Rückfahrt von Leopoldau nach Gerasdorf. Da in Bussen keine Räder transportiert werden und ich nicht gehen wollte, bin ich mit dem Rennrad heim gefahren. Was nicht so einfach war, da ich ja all meine Siebensachen mithatte! Also habe ich kurzerhand die Wechselzonenbox um meinen Hals gehängt und die Box auf dem Lenker deponiert. So zu fahren war nicht so einfach, aber ich habe es geschafft! Ich wünschte, ich hätte davon ein Selfie machen können.^^

Fazit:

Ich war nachher zwar müde, aber nicht so k.o., wie ich hätte sein sollen. Da geht definitiv noch mehr. Trotzdem war ich glücklich, die Bewegung an der frischen Luft hat mir gut getan und angesichts des Zustands der Radstrecke war ich froh, gesund im Ziel zu sein. Auf den letzten 5 k hätte ich noch mehr Reserven gehabt und auch am Rad hätte ich bei besseren Streckenbedingungen mehr reintreten können. Mit einem ca. 27,5 km/h Schnitt bin ich bei diesen Rennbedingungen durchaus zufrieden, es war die sicher-gemütliche Variante. Recht zufrieden bin ich mit meinen Wechselzonezeiten, obwohl ich diese vielleicht noch um ca. 30 Sekunden drücken könnte. Auf jeden Fall habe ich für das nächste Rennen wieder etwas gelernt!

Besonders hat mich gefreut, dass ich schneller war als die letzten zwei Jungs der Elite-Wertung. Hihi. :)

Ein Post für Philipp

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich einmal bei Philipp bedanken. Ich nerve ihn immer wieder mit Triathlonfragen, und er hat mir sehr oft wirklich ausgezeichnete Tipps gegeben. Danke dafür! Ihm verdanke ich indirekt eine supergünstige Ausrüstung, einen wirklich leiwanden Verein und einen supertollen Tipp für einen netten Trainer namens Sebastian Heider. Er hat im Moment sehr wenige Athleten, was eine sehr gute individuelle Beratung ermöglicht. (pssst... ;-) ) Möglicherweise werde ich bei ihm einmal ein Zusatzpaket buchen. Man hat die Möglichkeit, eine Schwimm-Einzelstunde, einen Koordinations-Check (zB im Hinblick auf Beweglichkeit beim Dehnen!), ein Lauftechniktraining oder ein Training für richtiges Radfahren zu machen - alles Dinge, die ich sicher gut brauchen kann, falls ich mal zufällig irgendwie zuviel Taschengeld haben sollte. Sebastian H (ich wiederhole... es gibt definitiv zuviele Sebastians! Stoss, Czerny, Heider...; Ähnliches gilt für Alex' - Huber, Ivanov, Kokesch...) kommentierte, dass viele Leute in der Triathlonwelt eher materialfixiert sind, aber das Geld für ein neues TT-Bike etc. wahrscheinlich besser in einem Techniktraining investiert wäre. Ich werde versuchen, den Tipp zu beherzigen!

Neuer Trainer

Ich freue mich riesig, nach Lennart meinen zweiten Trainer bekanntzugeben! Ab sofort trainiert mich Harry Horschinegg vom IMSB Südstadt. Was total praktisch ist, weil das ohnehin das Zentrum meiner Schwimmaktivitäten ist und Harry Daten von bspw. meinen Laktattests sofort zur Verfügung hat. Ich bin schon gespannt darauf, das Sporttagebuch auf web4trainer auszuprobieren. Desto braver ich eintrage, desto logischerweise besser.
Als Laie, der das erste Mal professionelles Training in Anspruch nimmt, kommt einem das natürlich erstmal etwas pervers vor. Man zahlt, damit man erfährt, wie man sich quälen darf?^^ :-D Es macht aber bei einem Umfang ab 10-12 Stunden pro Woche durchaus Sinn. Ein Trainer hat jene Erfahrung, die ich als Greenhorn noch gar nicht haben kann, behält eventuelle Risiken durch Übermüdung oder Übertraining im Auge und weiß am ehesten, wie ich trainieren kann, ohne dass ich mich dabei kaputt mache.

Gwen's Koppel-Hotspots: Das Stadionbad

Neulich war ich im Stadionbad Schwimm-Lauf koppeln. Das Bad hat ein 50 m Sportbecken, das Personal ist sehr freundlich. Vor der Tür ist gleich die Prater Hauptallee - herrliche Bedingungen für ein Schwimm-Lauf-Koppeltraining! (So lange dort nicht die Massen sind. Ich werde versuchen, antizyklisch dort koppeln zu gehen, wenn - also zB. in der Früh, bei Schlechtwetter, oder unter der Woche.)

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