Sonntag, 19. Januar 2014

VCM Winterlaufserie 1

Heute war der erste Teil der VCM Winterlaufserie. Es war ein super Rennen! :)
Unter einem Künstlernamen ;-) bin ich über die Halbmarathon-Distanz angetreten.

Lehren, die ich aus dem heutigen Lauf gezogen habe:

1. Nicht ausgeschlafen zu einem WK antreten ist nicht gut. Ich bin um ca. 2 Uhr in der Nacht schlafen gegangen und um 7:45 wieder aufgestanden. Ganz böse. Nächstes Mal werde ich ordentlich schlafen vorher.

2. Ohne Frühstück (!) zu einem WK gehen ist auch eine sehr blöde Idee. Nächstes Mal: 3 Std vor dem WK ordentlich frühstücken (Porridge, Vollkornweckerl, ...)

3. Powergel-Einteilung war gut: Auf km 6 und km 12-13 habe ich je ein ganzes, sowie verteilt ab km 16-19 ein halbes gegessen; auf km 7 und 14 einen Schluck Wasser dazu getrunken. Wichtig: Wasser, nicht Iso!

4. Ich habe jetzt spezielle Laufsocken! Natürlich in grün, hihi. Die sind super. Ich kann es schwer beschreiben, aber sie wecken die Füße auf und regen anscheinend die Durchblutung an.

5. Bei 4-10 Grad kann man ohne Weiteres mit kurzer Hose und Langarmshirt laufen. Anne hatte Recht, nur ja nicht zuviel anziehen. Beim Laufen wird einem eh schnell warm.

6. klassischer Fehler: ich bin am Anfang in der Menge gestanden und kam nicht gleich vom Fleck. Daher entweder weiter vorne oder weiter hinten anstellen.

7. Renntempo/Puls: Ich bin am Überlegen, mir eine Uhr mit GPS zu nehmen, die mir meinen Pace mitteilt. Heute wollte ich mich nicht stressen und bin rein nach Gefühl/Puls gelaufen, aber riskieren kann man womöglich besser mit einer Pacer-Uhr. Würde mir sehr gerne die Uhr von Vic ausborgen, um das mal bei einem WK zu testen.

8. Wenn man die Zeit dazu hat, ist der "WC-Geheimtipp" das Klo in der Garderobe statt der mobilen Dixieklos (psssst...!!). a) Kürzere Warteschlangen, b) warm, c) vermutlich hygienischer.

9. Trinken UND laufen kann ich immer noch nicht. Eventuell sollte ich daran arbeiten, damit ich nicht kurz stehenbleiben muss, aber das Problem ist, dass man sich laufend so leicht mit dem Wasser anschüttet.

Das Rennen...

Als heute Früh die Sonne durch die Alleen beim Stadion schien, wusste ich, dass es heute ein super Rennen werden würde. Der befürchtete Riesenstau beim Abholen der Startnummer blieb aus. Kurz nach 9 Uhr hatte ich bereits die Startnummer und begab mich zu den Garderoben. Startnummer mit rückwärtig eingebautem Chip am Startnummernband befestigen, Powergels aufschneiden (ich bin unfähig, sie während des Laufes aufzureißen), Pulsgurt befestigen, Wasser trinken, WC aufsuchen... das übliche Prozedere eben. Beim Verlassen der Garderoben stellte ich fest: mit kurzer Hose und langärmligem Laufleiberl ist es zwar saukalt, aber mit zusammengebissenen Zähnen aushaltbar. Generell ist mir aufgefallen: desto schneller, desto tendenziell spärlicher angezogen. (O-Ton meine Mama: "Klar rennen die schneller... denen ist ja kalt!" :-D) Auf dem Weg zum Start kommen mir Bianca und Philipp entgegen, die - mit langem Laufgewand und Laufjacke :-D - meinen, dass es kalt sei.^^ Ich versuche, irgendwo noch kurz vor dem Start Essen zu ergattern, blitze aber bei der Bananenbox-Hüterin ab (Anm.: nachher sind UNMENGEN Bananen übergeblieben... also hättet ihr mir schon eine geben können :-p) und entscheide mich schließlich dagegen. Kurz vor dem WK essen ist vermutlich noch schlechter, als nicht gegessen zu haben, und da ich gestern zu Mittag bei Running Sushi einen St. Pöltner Asiaten arm gemacht habe ;-), hatte ich ausreichend volle Speicher. Der Start wurde um 15 Minuten nach hinten verschoben.

Um 11.15 ertönt die offizielle VCM-Hymne und der Startschuss. Neben mir ist ein weiterer, wesentlich prominenterer Gerasdorfer, Andi Vojta, vertreten, der die 7 km-Distanz gewonnen hat. Die Laufstrecke ist insofern schön, als man die anderen Läufer immer wieder entgegenkommen sieht. Einerseits motivieren einen die Topläufer, andererseits auch jeder, der langsamer ist - es ist zwar gemein, aber ich denke mir dann haha, der ist viiiel langsamer als ich!, und das pusht voll. Jedes Mal, als die Spitzenläufer vorbeigelaufen sind, haben ihnen einige Läufer applaudiert. Im Start- und Zielbereich gab es auch Musik, in den weiter entlegenen Bereichen der Laufstrecke jedoch nicht. Ich möchte mich aber gar nicht an Musik während des Laufens gewöhnen: bei Triathlons ist Musikhören verboten (weil es pusht), daher möchte ich mir nicht angewöhnen, mit einem Hilfsmittel zu laufen, von dem ich bei späteren Rennen keinen Gebrauch machen kann.

Erst gegen km 3-4 finde ich meinen Rhythmus im Rennen, davor laufe ich nur mit ca. 170 Puls. Ich laufe in etwa zwischen 172-178 Puls, ähnlich wie beim Wolkersdorfer Herbstlauf. Dieses Tempo kann ich gut halten. Zwischenzeitlich laufe ich "wie auf Autopilot" und nach Gefühl, möglicherweise wäre nach Pulsuhr etwas mehr drinnen gewesen.

 

Hier proniere ich stark ... Wird Zeit für ein Lauftechniktraining!

Ab km 16 möchte ich voll attackieren und anaerob laufen, was geht, aber irgendwie blockiert da mein Körper noch. Ich komme zwar auf eine HFmax von über 180, aber nur zeitweise. Ein paar Läufer hole ich in Runde 3 noch ein. Der letzte Abschnitt - ca km 18 bis 20 - ist besonders zach, aber das Ziel ist in Reichweite. Ich höre im Kopf die Melodie von 300 PS von der EAV. Als ich im allerletzten Mini-Abschnitt zwischen 21 km Zieleinlauf und Halbmarathon-Zieleinlauf noch den letzten Turbo zünde und einen Schlusssprint hinlege, weiß ich sofort "Scheiße, ich hätte noch mehr Energie gehabt und mehr laufen können, hätte den Turbo spätestens auf km 20 zünden sollen!" ...und hechte nach

2:05:09
Neue HM persönliche Bestzeit

ins Ziel.
Kaum im Ziel, lehne ich mich an die Absperrung und atme erstmal ein paarmal tief durch, während mir etwas schlecht ist, vermutlich aufgrund des Laktats. Es würde mich rasend interessieren, wieviel Laktat man nach einem HM so ansammelt. Anschließend trinke ich gemütlich einen heißen Tee, labe mich an köstlichen Orangen und Bananen und wanke glücklich zur Dusche.

hier ein Foto vom "Zombie-Gesichtsausdruck"-Zielsprint...

Gut aufgewärmt und umgezogen begebe ich mich nach Gerasdorf, wo ich mit einer Eierspeis mit Putenfleisch und Gemüse versorgt werde. Beim Tragen der Pfanne von der Küche an den Esstisch fliegt mir diese fast aus der Hand und ich verteile etwas Mais und Erbsen auf dem Boden. Zum Glück ist mir nicht die ganze Pfanne runter gefallen. Offensichtlich war ich vom Rennen mehr ko, als ich dachte. ^^ Den ganzen Nachmittag habe ich Bauchweh, mein Magen krümmt sich und zwickt. Ich vermute, dass das Nachwirkungen vom Laktat sind, womöglich kombiniert mit zu unvorsichtigem Essverhalten. Bis am Abend hält das Magengegrummel - teilweise - an. Am Nachmittag mache ich mit meinem Papa einen lockeren Radausflug zwecks Laktat ausfahren.^^

Ich gratuliere Martino vom TTT sowie Bianca und Philipp zu ihren Zeiten!

Laut Stefanie kann ich demnächst die 2 Stunden-Marke knacken :-)

Renntempo/Renntaktik
Wie legt man ein Rennen am besten an? Das wird in nächster Zeit interessant werden, weil ich mir gern eine Strategie für die VCM Winterlaufserie 2 zurechtlegen würde. Ein paar Maßnahmen möchte ich ergreifen:
- So positionieren, dass mir niemand anderer zu Beginn des Rennens auf der Laufstrecke im Weg herumsteht.
- Von Anfang an bis ca. km 15,5 möchte ich mit Puls 175-178 rennen (das bekomme ich relativ beschwerdefrei hin, war auch in etwa der Puls beim Herbstlauf); wichtig: nicht dazwischen geistig abdriften und auf Autopilot bei 172 Puls rennen. Wenn möglich.
- ab km 15,5 reinhauen, was geht (Puls 183+ - diesmal bin ich kaum über Puls 180 hinausgekommen... die vorhergehenden km machen sich halt in den Haxen bemerkbar...)
- ab km 20, also in Sichtweite des Ziels, Schlusssprint

Interessanter Thread zur IKS (Individuelle Kotzschwelle) ;-)

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